Ein Rabbi bat Gott: "Lass mich doch einmal einen Blick in den Himmel tun und in die Hölle!"
Gott erfüllte seinen Wunsch und sandte seinen Propheten Elija als Führer.
Der Prophet führte den Rabbi in eine große Halle. In der Mitte brannte ein Feuer und wärmte einen Topf mit einem Gericht, das den ganzen Raum mit seinem köstlichen Duft erfüllte. Um diese verheißungsvolle Speise waren Menschen versammelt, und ein jeder hatte einen langen Löffel an ihren Händen gebunden. Doch sie sahen hungrig aus, grau, fröstelnd, hinfällig.
Denn die Löffel waren viel länger als ihre Arme, so dass sie ihren Mund damit nicht erreichen konnten. Freudlos und missgünstig schweigend schauten sie mit leeren Augen vor sich hin. Erschrocken und aufgewühlt ließ sich der Rabbi von diesem gespenstischen Ort hinwegführen. Er hatte genug von der Hölle gesehen.
Der Prophet führte ihn nun in einen anderen Raum. Oder war es der Gleiche? Alles sah ganz genauso aus: der Kessel mit der duftenden Köstlichkeit über dem Feuer, die Menschen rund um den Herd, die gleichen überlangen Löffel.
Nein, es war nicht der gleiche Raum. Die Menschen aßen, sahen glücklich aus, gesund, zufrieden, voller Leben.
Fröhliches Stimmengewirr und herzliches Lachen erfüllte den Raum.
Das musste das himmlische Paradies sein. Doch was machte diesen gewaltigen Unterschied aus?
Die Menschen hier wandten sich einander zu. Jeder benutzte seinen riesigen Löffel, um einem anderen die Speise anzureichen. Jeder blieb besorgt, dass ein anderer satt wurde. Und so erhielt auch er selbst sein Essen, konnte satt werden und genießen.
Ein junger Mann reiste durch Polen und besuchte einen Rabbi, der für seine große Weisheit berühmt war.
Dieser Rabbi lebte in einer bescheidenen Hütte, die nur aus einem einzigen Raum bestand. Außer vielen Büchern, einem Tisch und einer Bank besaß er keine weiteren Möbel.
Der junge Mann fragte: "Sag Rabbi, wo sind deine Möbel?"
"Wo sind denn deine?" fragte der Rabbi zurück.
"Meine?" fragte der junge Mann überrascht. "Aber, ich bin doch nur auf der Durchreise!"
"Ich auch," antwortete der Rabbi "ich auch."
Es war eines Tages im Frühling, als eine Frau vor ihrem Haus drei alte Männer stehen sah. Sie hatten lange weiße Bärte und sahen aus, als wären sie schon weit herumgekommen.
Obwohl sie die Männer nicht kannte, folgte sie ihrem Impuls, sie zu fragen, ob sie vielleicht hungrig seien und mit hinein kommen wollten.
Da antwortete einer von ihnen: "Sie sind sehr freundlich, aber es kann nur einer von uns mit Ihnen gehen.
Sein Name ist Reichtum" und deutete dabei auf den Alten, der rechts von ihm stand. Dann wies er auf den, der links von ihm stand und sagte: "Sein Name ist Erfolg. Und mein Name ist Liebe.
Ihr müsst euch überlegen, wen von uns ihr ins euer Haus bitten wollt."
Die Frau ging ins Haus zurück und erzählte ihrem Mann, was sie gerade draußen erlebt hatte. Ihr Mann war hoch erfreut und sagte: "Toll, lass uns doch Reichtum einladen".
Seine Frau aber widersprach: "Nein, ich denke wir sollten lieber Erfolg einladen."
Die Tochter aber sagte: "Wäre es nicht schöner, wir würden Liebe einladen?"
"Sie hat Recht", sagte der Mann. "Geh raus und lade Liebe als unseren Gast ein". Und auch die Frau nickte und ging zu den Männern.
Draußen sprach sie: "Wer von euch ist Liebe? Bitte kommen Sie rein und seien Sie unser Gast".
Liebe machte sich auf und ihm folgten die beiden anderen.
Überrascht fragte die Frau Reichtum und Erfolg: "Ich habe nur Liebe eingeladen. Warum wollt Ihr nun auch mitkommen?"
Die alten Männer antworteten im Chor: "Wenn Sie Reichtum oder Erfolg eingeladen hätten, wären die beiden anderen draußen geblieben.
Da Sie aber Liebe eingeladen haben, gehen die anderen dorthin, wohin die Liebe geht." Verfasser unbekannt
Als man das Münster zu Freiburg baute, beobachtete ein Passant drei Steinmetze, die am Bauwerk im Einsatz waren. Der eine saß und haute Quader zurecht für die Mauern der Wand. „Was machst du da?“ fragte der Mann diesen nach seiner Arbeit. „Ich haue Steine, wie du siehst,“ seufze dieser.
Ein anderer Arbeiter mühte sich um das Rund einer kleinen Säule für das Blendwerk der Tür. „Was machst du da?“, sprach ihn der Passant an. „Ich verdiene Geld für den Lebensunterhalt meiner Familie“, gab er zur Antwort, ohne aufzublicken.
Ein Dritter arbeitete gebückt am Ornament einer Kreuzblume für den Fensterbogen, mit dem Meißel vorsichtig tastend. „Was machst du da?“
„Ich baue an diesem Dom zum Lobpreis des Herrn.“
Die sechs wichtigsten Worte:
"Ich bekenne, Fehler gemacht zu haben."
Die fünf wichtigsten Worte:
"Ich bin stolz auf Sie."
Die vier wichtigsten Worte:
"Was ist ihre Meinung?"
Die drei wichtigsten Worte:
"Würden Sie bitte."
Die zwei wichtigsten Worte:
"Danke schön."
Das allerwichtigste Wort:
"Wir"
Und das unbedeutendste Wort:
"Ich"
John Adiar
Es kam der Tag, da sagte das Zündholz zur Kerze: "Ich habe den Auftrag, dich anzuzünden."
"Oh nein", erschrak die Kerze, "nur das nicht. Wenn ich brenne, sind meine Tage gezählt. Niemand mehr wird meine Schönheit bewundern."
Das Zündholz fragte: "Aber willst du denn ein Leben lang kalt und hart bleiben, ohne zuvor gelebt zu haben?"
"Aber brennen tut doch weh und zehrt an meinen Kräften", flüstert die Kerze unsicher und voller Angst.
"Es ist wahr", entgegnete das Zündholz. "Aber das ist doch das Geheimnis unserer Berufung:
Wir sind berufen, Licht zu sein. Was ich tun kann, ist wenig.
Zünde ich dich nicht an, so verpasse ich den Sinn meines Lebens. Ich bin dafür da, Feuer zu entfachen.
Du bist eine Kerze. Du sollst für andere leuchten und Wärme schenken.
Alles, was du an Schmerz und Leid und Kraft hingibst, wird verwandelt in Licht.
Du gehst nicht verloren, wenn du dich verzehrst. Andere werden dein Feuer weitertragen. Nur wenn du dich versagst, wirst du sterben."
Da spitzte die Kerze ihren Docht und sprach voller Erwartung: "Ich bitte dich, zünde mich an!"
Der Himmel ist dort, wo die Polizisten Briten sind, die Köche Franzosen, die Mechaniker Deutsche, die Liebhaber Italiener und alles von den Schweizern organisiert wird!
Die Hölle ist dort, wo die Köche Briten, die Mechaniker Franzosen, die Liebhaber Schweizer und die Polizisten Deutsche sind, und alles wird von den Italienern organisiert!
Witschaftswoche/1994
Es wäre eine Freude zu leben, wenn jeder nur die Hälfte von
dem täte, was er von anderen verlangt.
Valerie von Martens
Wenn du im Recht bist,
kannst du dir leisten,
die Ruhe zu bewahren;
und wenn du im Unrecht bist,
kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren
Maxim Gorki
Friede ist nicht die Abwesenheit von Krieg: Friede ist eine Tugend,
eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.
Baruch de Spinoza
Der einzige Mensch der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider.
Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen, in der Meinung, sie passten auch heute noch.
Bernhard Shaw
Gewinn ist so notwendig wie die Luft zum Atmen,
aber es wäre schlimm,
wenn wir nur wirtschafteten,
um Gewinne zu machen,
wie es schlimm wäre,
wenn wir nur lebten,
um zu atmen.
Hermann Josef Abs
Andreas blickte nervös auf die Uhr. In 15 Minuten würde sein wichtigstes Seminar des Jahres beginnen - ein Workshop zur Organisationsentwicklung für die Führungskräfte eines großen Unternehmens.Erst eine kurze Zeit Erfahrung als junger Trainer hatte er hinter sich und die Anspannung war groß! Er atmete tief durch und ging noch einmal seine Präsentation durch. Das Systemische Modell für Führung, auf dem der Workshop basierte, hatte er verinnerlicht. Trotzdem nagte der Zweifel an ihm: Würde er die Teilnehmer wirklich erreichen und begeistern können? Als die ersten Führungskräfte den Seminarraum betraten, setzte Andreas sein freundlichstes Lächeln auf. "Guten Morgen und herzlich willkommen!", begrüßte er die Gruppe. Doch schon bei der Vorstellungsrunde spürte er die Skepsis einiger Teilnehmer. "Noch so ein Trainer mit theoretischen Modellen", schien ihr Blick zu sagen. eine innere Stimme flüsterte ihm ein, spontan vom geplanten Ablauf abzuweichen. Statt mit dem Frontalvortrag zu beginnen, teilte er die Gruppe für eine praktische Übung ein. "Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen wäre ein lebendiger Organismus", forderte er die Teilnehmer auf. "Welche Organe würden welche Funktionen übernehmen?" Zögerlich begannen die Führungskräfte zu diskutieren. Doch schon bald wurde die Atmosphäre lebhafter. Andreas beobachtete fasziniert, wie sich die anfängliche Zurückhaltung in Kreativität und Engagement verwandelte. Am Ende des Tages strahlten die Teilnehmer. "Das war wirklich erhellend", meinte einer. "Ich sehe unsere Organisation jetzt mit ganz anderen Augen." Andreas war erleichtert und glücklich. Wieder einmal hatte sich gezeigt: Mit Wertschätzung, dem richtigen Ansatz und ein wenig Flexibilität konnte man Menschen begeistern und Veränderungen anstoßen. Das systemische Denken, das er vermitteln wollte, hatte er selbst angewandt - flexibel auf die Gruppe reagiert und alle Elemente zu einem stimmigen Ganzen verbunden. Mit einem Lächeln öffnete er die Haustür. Seine Frau begrüßte ihn: "Und, wie war dein großer Tag?" Andreas umarmte sie. "Besser als ich zu hoffen gewagt hatte. Ich glaube, ich habe heute nicht nur die Teilnehmer, sondern auch mich selbst ein Stück weiterentwickelt.
Andreas Penz
Betrachte den Menschen reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert! (Bahá'u'lláh)
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